Für viele Menschen ist das ein ungewohnter Gedanke:
«Ich darf es leicht haben.»
Lange Zeit habe ich selbst geglaubt, dass Anstrengung nötig ist, um voranzukommen. Ich dachte, ich müsse aushalten, um wertvoll zu sein. Doch irgendwann wurde mir bewusst: Das ist nicht meine Wahrheit. Das war gelernt, übernommen, vielleicht sogar anerzogen – aber es entsprach nicht meinem SEIN.
Denn das SEIN kennt Leichtigkeit. Es kennt Freude. Es kennt fließende Bewegung ohne Widerstand.
So begann ich, mir selbst zu sagen:
«Ich darf es leicht haben.»
«Ich darf mich entscheiden für den Weg, der sich natürlich anfühlt – nicht erkämpft.»
Leichtigkeit bedeutet nicht, dass alles mühelos ist. Es bedeutet, dass ich aufhöre, gegen mich selbst zu leben. Dass ich aufhöre, mich zu zwingen, wo mein Herz längst Nein sagt.
Leichtigkeit entsteht, wenn wir uns selbst wieder zuhören. Wenn wir erkennen, dass wir von innen getragen sind.
Bewusster Blick in den Alltag
Doch wie lässt sich das inmitten von Pflichten und Ansprüchen leben?
Der erste Schritt ist das Erkennen.
Beobachten Sie sich selbst:
Wo wird es eng in der Brust?
Wo fühlen Sie sich unter Druck, obwohl es keinen äußeren Zwang gibt?
Wenn Sie mögen, halten Sie inne, sobald Sie solch ein Gefühl bemerken. Vielleicht ist der Moment gerade nicht passend – dann erinnern Sie sich später daran:
«Da war doch heute etwas … ein Moment, der mich aus dem Gleichgewicht gebracht hat. Was war das? Welche Situation?»
Es geht nicht darum, sofort eine Antwort zu finden. Im Gegenteil. Meist meldet sich zuerst der Kopf mit Bewertungen und schnellen Erklärungen. Doch gerade hier entsteht der wertvolle Augenblick der Wahl.
Sie dürfen innehalten. Sie dürfen lauschen – tiefer, offener, ohne Eile. Manchmal zeigt sich ein inneres Bild oder ein Gefühl, manchmal bleibt nur Stille. Beides ist heilsam.
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Schritt für Schritt in die eigene Kraft
Auch wenn Sie schon lange auf Ihrem Weg sind: Bleiben Sie offen. Heute kann sich etwas Neues zeigen. Denn innere Befreiung geschieht Schritt für Schritt.
Fragen Sie sich:
- Wo mache ich es mir schwer, obwohl es auch anders ginge?
- Welche Gedanken erzählen mir, dass ich mich erst beweisen muss?
- Und was geschieht, wenn ich für einen Moment diese Gedanken loslasse?
Sie müssen nichts verändern – nur erkennen. Denn im Erkennen liegt die Kraft, neu zu wählen. Jeden Tag. In kleinen Schritten.
Leichtigkeit als Haltung
Seit ich mir erlaube, Leichtigkeit wirklich zuzulassen – und das nun seit vielen Jahren bewusst übe – hat sich mein Blick auf das Leben grundlegend verändert. Schritt für Schritt durfte ich erfahren, wie sich mein inneres Erleben wandelt. Ich sehe heute Möglichkeiten, wo ich früher Hürden gesehen habe. Ich atme freier – nicht, weil alles perfekt wäre, sondern weil ich aufgehört habe, mich zu verbiegen.
Leichtigkeit ist für mich zu einer Haltung geworden, die mich durch alle Lebensbereiche trägt. Sie hat Tiefe gewonnen, weil sie erprobt ist – in stillen Momenten genauso wie in herausfordernden Zeiten.