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Was ich fühle, darf da sein – die Kraft unserer Emotionen

Gefühle sind wie Wellen.
Sie kommen.
Sie gehen.
Und manchmal bleiben sie ein wenig länger.

Wir alle kennen diese Momente, in denen wir spüren, dass uns etwas innerlich berührt. Oft haben wir gelernt, bestimmte Gefühle zu verstecken, zu unterdrücken oder zu verurteilen. Sätze wie «Dafür ist jetzt keine Zeit», «Das darf man nicht fühlen» oder «Reiß dich zusammen» hallen in uns nach. Doch genau dieser Widerstand hält die Emotionen fest und macht sie oft noch stärker.


Gefühle als Wegweiser statt Störfaktor

Traurigkeit, Wut, Scham oder Einsamkeit sind keine Feinde. Sie sind Bewegung, Lebendigkeit, Tiefe. Gefühle sind wie ein stiller Kompass, der uns zeigt, wo etwas in uns berührt wurde, wo etwas gesehen, gehalten und geheilt werden möchte.

Viele von uns haben die Erfahrung gemacht, dass sie in ihrer Feinfühligkeit nicht verstanden wurden. Vielleicht wurden Sie – wie ich – in jungen Jahren als «Mimose» bezeichnet. Worte wie «zu empfindlich», «zu sensibel», «zu schwach» haben mich lange begleitet. Damals versuchte ich, dazuzugehören, mich anzupassen und gab dabei Anteile von mir selbst auf.

Heute weiss ich: Meine Sensibilität ist eine Stärke. Sie macht mich wach für die feinen Nuancen des Lebens. Sie ist mein innerer Wegweiser. Seit ich meine Gefühle anerkenne, begegne ich Menschen, mit denen etwas Echtes schwingt.

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Gefühle annehmen statt bekämpfen

Jedes Gefühl trägt eine Botschaft. Es will nicht schreien – es will gehört werden. Wenn wir ihnen Raum geben, statt sie zu verdrängen, werden sie leiser. Sie müssen nicht mehr kämpfen, um da sein zu dürfen.

Stellen Sie sich vor, Sie halten inne und spüren, was gerade in Ihnen lebendig ist. Vielleicht ein Druck in der Brust. Eine Enge im Hals. Oder pure Lebensfreude, die sich ihren Weg bahnt. Manchmal wissen wir gar nicht, wohin mit all dem Licht – besonders, wenn unser Umfeld noch im Drama verhaftet ist.

Doch egal, was Sie fühlen: Geben Sie sich selbst den Raum, genauso zu sein, wie Sie sind. Denn genau hier beginnt Heilung – in dem Moment, in dem wir aufhören, uns abzulenken, und still werden.


Die stille Verwandlung

Gefühle verwandeln sich, wenn wir sie willkommen heissen. Sie zeigen uns, was wir vergessen haben: uns selbst zu spüren. Vertrauen Sie diesem Raum in sich, in dem alles sein darf. Nicht zur Analyse. Nicht zur Bewertung. Einfach zur Erinnerung:

  • Ich bin lebendig.
  • Ich bin da.
  • Ich bin fühlend.
  • Ich bin SEIN.

Was Sie fühlen, darf da sein. Und genau das macht Sie ganz.


Inspiration für den Alltag

Vielleicht gibt es heute einen Moment, der Sie sanft innehalten lässt.
Einen Atemzug lang.
Ein Lauschen nach innen.
Ohne etwas zu bewerten.
Vielleicht zeigt sich dabei ein Gefühl, das schon lange darauf wartet, gesehen zu werden.

So entsteht Raum, in dem Ihr wahres SEIN spürbar wird – leise, klar und unaufdringlich.