Tief einatmen.
Alles loslassen.
Die Gedanken ziehen lassen.
Für einen Moment die Aufmerksamkeit vom Denken abziehen und ganz im eigenen SEIN ankommen.
Gedanken können laut sein. Schnell. Hartnäckig. Sie kommentieren, werten und ziehen uns in Geschichten, die sich so echt anfühlen und doch nicht wir sind.
Lange Zeit habe ich geglaubt, dass ich meine Gedanken bin. Was sie mir sagten, erschien mir wahr und fühlte sich an wie meine eigene Identität. Doch irgendwann kam ein stiller Moment, in dem ich spürte: Diese Gedanken erschaffen zwar meine Wirklichkeit, aber sie sind nicht die Wahrheit. Sie sind nur eine Perspektive. Ein Echo meiner bisherigen Erfahrungen.
Dieses Erkennen war wie ein erster Lichtstrahl. Es machte meinen Blick weiter. Ich konnte andere Sichtweisen stehen lassen, ohne mich selbst falsch zu fühlen. Ich sah: Jeder Gedanke erzählt nur eine Version der Wirklichkeit – und es gibt so viele andere.
Beobachten statt Verstricken
Ich begann, meine Gedanken zu beobachten. Einen Atemzug dazwischenzuschieben. Mich selbst von ihnen zu unterscheiden.
Und plötzlich war da Raum.
Stille.
BewusstSEIN.
Ich erkannte:
Ich höre meine Gedanken – doch ich bin sie nicht.
Sie ziehen vorbei. Manche bleiben länger, andere verschwinden schnell.
Doch das, was sie wahrnimmt, das bin ich.
Mein SEIN ist größer als jede Geschichte. Größer als Zweifel. Größer als alte Stimmen, die sagen: «Du bist nicht genug.»
Gedanken sind nicht das Problem. Sie gehören zum menschlichen Erleben. Entscheidend ist, wie wir ihnen begegnen. Ob wir ihnen automatisch folgen – oder sie ziehen lassen. Ob wir uns von ihnen festhalten lassen – oder uns erinnern, dass wir wählen können.
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Gelebte Praxis
In den vergangenen Jahren habe ich immer wieder geübt, diesen Raum zu betreten. Besonders dann, wenn vertraute, alte Gedanken auftauchten: die, die mich klein machten oder unter Druck setzten. Genau dann lohnt es sich, still zu werden, im Körper anzukommen, bewusst zu atmen.
Dort, im gegenwärtigen Moment, braucht es keine Geschichte.
Dort wird das SEIN spürbar.
Still. Klar. Unaufgeregt.
Es ist wie ein sanftes Zurückkehren in die eigene Mitte. Wieder und wieder.
Einladung zum Ausprobieren
Vielleicht möchten Sie es heute einmal selbst ausprobieren:
Beobachten Sie Ihre Gedanken. Ganz still. Ohne Widerstand.
Fragen Sie sich:
Stimmt dieser Gedanke wirklich?
Ist er Ausdruck meines wahren SEINS?
Oder ist er einfach nur alt – vertraut – gelernt?
Es braucht keine Analyse. Nur das Erkennen. Denn hier, in diesem bewussten Moment, entsteht die Wahl: Welchem Gedanken schenke ich meine Aufmerksamkeit?
Was Sie heute denken, prägt Ihr Morgen.
Und was Sie achtsam betrachten, verliert seine Macht.
Wenn Sie sich erlauben, den Raum hinter den Gedanken zu spüren, öffnet sich etwas Neues:
Stille.
Weite.
BewusstSEIN.
Und in diesem Raum sind Sie frei. Gedanken dürfen kommen und gehen – doch sie führen nicht mehr. Ihr SEIN wird wieder spürbar.
Klar. Still. Wahr.
Die Gedanken dürfen sich ordnen.
Das SEIN darf führen.
Darin liegt die Balance.
Darin liegt innere Freiheit.